GUNEL RZAYEVA

Gunel Rzayeva ist eine junge Künstlerin aus Baku in Aserbaidschan. Momentan studiert, arbeitet und lebt sie in Italien. Sie besucht die Academia di Belle Arti in Carrara.

Für sie ist die Kunst ein Teil der Selbstreflektion. Professionell fing sie bereits 2015 an zu lernen wie man malt und konnte ihre Technik seither immer wieder verbessern.

Sie beeindruckt vor allem der Impressionismus, bei dem die Farben auf der Leinwand beinahe „tanzen“ und auf einander eingehen. Sie möchte mit ihren Werken eine Reaktion oder Selbstreflektion bei den Betrachter:innen hervorrufen – das macht für sie den Erfolg einer Künstlerin aus.

Kommentar von Gunel Rzayeva zu ihrem Werk:

IL MONDO DEL TATTO (Die Welt der Berührung)

Diese mixed-media Collage auf Leinwand erforscht die oft ignorierten Erfahrungen von Menschem mit einer Sehbehinderung.

Im unteren Drittel auf der Collage ist mit den Buchstaben des Braille-Alphabets (Blindenschrift) der Satz  „I can“ (ich kann) geschrieben. Es symbolisiert die Befähigung, die Resilienz und die Stärke, sich in einer Welt zurechtzufinden, die Viele sehen, Einige aber nur ertasten können.

Die Collage selbst ist eine spürbare Erfahrung, die die Betrachterin dazu einlädt, sich nicht nur visuell, sondern auch durch die Berührung mit dem Werk auseinanderzusetzen. So wird eine Brücke zwischen der Welt der Menschen ohne Sehvermögen und der sichtbaren Welt geschaffen.

Die zu erkennenden Wörter auf der Collage, spiegeln eine weitere, visuelle Erfahrung der Kommunikation wider.

Zusammen schaffen die Elemente einen Dialog zwischen zwei Formen des Verstehens – einer spürbaren und einer visuellen – und regen den Betrachter dazu an, über die Macht der Sprache und die verschiedenen Zugänge zu Information nachzudenken.