SUSI LA ROSA
Die gebürtige Sizilianerin formte ihre künstlerische Ausrichtung in Milazzo, wo sie ihren Master of Art erwarb. Sie bereicherte ihre akademischen Erfahrungen durch die Zusammenarbeit mit der Theatergruppe „Il Chersoneso d’Oro“, für die sie die Bühnenbilder entwarf.
In Florenz vertiefte sie ihre Studien an der renommierten Akademie der Künste. Sie ist eine engagierte Künstlerin und Mitglied verschiedener Kulturvereinen, wie beispielsweise der „Toscana Cultura“ in Florenz.
Seit 2000 hat sie ihre Kunst fortwährend an verschiedenen Orten ausgestellt: Casa di Giotto - Vespignano, Enoteca I Malavvezzi - Tavarnuzze, Galleria d'Arte In Villa – Porto, Turistico Cala de Medici, Abbazia di San Galgano - Chiusdino, Caffè Letterario - Firenze, Casa Cava - Matera Capitale Europea 2019, Roccart Gallery - Firenze.
Susi sagt über ihre Kunst: „Da ich an einem Ort am Meer geboren wurde, bezieht sich die Kunst, die ich zum Ausdruck bringen kann, immer auf das Meer, welches man respektieren und fürchten muss, egal ob es sich um ein figuratives oder informelles Bild handelt. Das Meer ist mein Zufluchtsort und ich lasse mich von ihm inspirieren. In den Wellen des sizilianischen Meeres, reich an alter Geschichte, Leben und Hoffnung, finde ich die richtige Kraft, um zu experimentieren und zu wachsen. Eine starke und heitere Liebe verbinde ich damit und trage es immer mit mir, egal wo ich bin. Deshalb male ich immer die rot-weißen Wellen. Für mich gibt es keinen Mittelweg, entweder man liebt es oder man liebt es nicht. Jedes meiner Bilder hat einen Titel in meiner Herkunftssprache, dem Sizilianischen. Dies ist für mich so unverzichtbar und wichtig wie das Bild selbst, es ist untrennbar voneinander. Die Worte sind ebenso wie die Pinselstriche und das Material, das ich verwende, ein einziger Körper aus Gedanken und Empfindungen.“
Kommentar von Susi La Rosa zu ihrem Werk:
LU SCRUSCIU DI LU MARI (Der Sog des Meeres)
Ich habe mich von dem wunderschönen Gedicht „Mari Arrispunni“ (Antwort des Meeres) von Nino Martoglio inspirieren lassen, einem sizilianischen Dichter, Filmregisseur und Drehbuchautor. Er lebte in den Jahren zwischen 1800 und 1900. Es ist ein Gedicht von großer emotionaler Wirkung, in dem der Mensch existenzielle Fragen an das Meer stellt.
Für uns Sizilianer hat das Meer Gefühle und Charakter wie der Mensch.
Es wird gefragt: "Du, der flach zu sein scheint und dann in Tälern und Bergen mit seltsamen Formen versinkt. Du, der kleine Fische am Ufer und Thunfische in den Abgründen hast. Meer, das du mit dem Himmel verworren bist. Du, der viel geht aber keine Beine hast. Du, das nackt bist, aber Reichtümern im Überfluss besitzt. Du, der kein Feuer bist und doch Flammen auszubrechen scheinst wie ein Vulkan. (hier ist der ergreifende Teil) Du, der du der Schauplatz so vieler Dramen bist. Du, der traurige und tiefe Verbrechen birgt. Du, der viele Mütter zum Weinen bringt. Kannst du mir sagen, warum du mit deiner Großartigkeit an einem Felsen zerbrichst? Wenn ich dich nur ansehe, brennt mein Herz. Kannst du mir sagen, woran das liegt? Meer antworte!"
Leider ist dieses Gedicht heute wie damals aktuell. Mit welchem Mut kann man das Schicksal vieler Leben dem Meer anvertrauen. Dem Meer, das mit einer einzigen Welle die Hoffnungen in Vergessenheit geraten lässt. Möge das Meer mit seinem wilden Tosen das Gewissen der Menschen bewegen und die Mauer der Gleichgültigkeit einreißen. Es solle ein Mittel des Teilens und nicht des Teilens sein.